John Cage - Elektronische Instrumente/Maschinen

Semesterthema: Für eine Installationsperformance in den Minoritensälen sollte im Herbst 2012 eine Installation mit elektronischen Instrumenten im Cage'schen Sinne installiert werden. Für diese sollten Instrumente zusammengestellt werden welche dort kleine Stücke spielen. Dem Studierenden bietet sich anschliessend die Möglichkeit, bei entsprechenden Ergebnis, mit seinen dafür entwickelten Instrument für diese Installation eingeladen zu werden.

Arbeitstitel "ein Parcour für John Cage"

John Cage wurde am 5. September 1912 geboren. 2012 würde er also seinen hundertsten Geburtstag feiern und das nehmen wir zum Anlass eine ganz besondere Performance zu creieren.

Einen Tag lang wird der Minoritensaal zum Musikparcour, in dem (nicht nur) das Publikum zum (Mit-) Ausführenden wird. Mit Studierenden am Institut für elektronische Musik an der KUG unter der Koordination von Winfried Ritsch erarbeiten wir ein Konzept um verschiedenste „Musikmaschinen“ zu entwickeln, deren Inhalt auf den unterschiedlichsten von Cage inspirierten Konzepten oder direkt auf Cageschen Werken oder auf Konzepten befreundeter Kollegen basiert.

Gespielt werden diese Maschinen, die im Minoritensaal durch eine besondere Anordnung einen Parcour bilden von dem, nach einem noch zu entwickeltnden Algorithmus. So entsteht, frei nach Cages eigenem „Musicircus“ ein neben- und miteinander verschiedenster Musikmaterialien.

Zu ganz bestimmten Zeitpunkten allerdings treten Aufführungen ausgesuchter Werke von John Cage live dazu und Klaus Lang spielt am Abend ein Orgelprogramm mit Cage, Hermann Markus Preßl u.a.in der Minoritenkirche.

Cage

John Milton Cage wurde am 5. September 1912 als Sohn eines Erfinders in Los Angeles geboren und wollte zunächst Priester werden. 1930 übersiedelte er nach Paris, um Architektur und Klavier zu studieren. In diese Zeit fallen auch erste Versuche als Maler. 1931 ging Cage zurück in die USA und wurde von Richard Buhlig und Adolph Weiss in Los Angeles sowie von Henry Cowell und Arnold Schönberg in New York in Komposition, Harmonik und Rhythmik unterrichtet. Zudem war er Schüler von Josef Albers. Bereits früh erarbeitete sich Cage einen Ruf als phantasievoller und eigenständiger Vertreter der Avantgardemusik. 1931 heiratete er Xenia Andreyevna Kashevaroff (Scheidung 1945); 1941 und 1942 war er Dozent für Experimentalmusik an der Chicago School of Design; zwei Jahre später kam Cage als musikalischer Leiter zum Ensemble des innovativen Choreographen, Tänzers und Vertreters des Modern Dance Merce Cunningham, wo er bis 1968 blieb; hier entstanden u. a. Arbeiten mit Robert Rauschenberg. Parallel hierzu lehrte der Komponist zeitweise an der New Yorker New School for Social Research (1955-1960).

Entscheidend für Cages Wirkung auf die europäischen Komponisten war ein Zusammentreffen bei den Donaueschinger Musiktagen 1954; der herausragende Einfluss auf das Musikschaffen hielt allerdings zunächst nur vier Jahre an. In den sechziger Jahren experimentierte Cage mit dem Computer (HPSCHD, 1967-1969). 1989 hatte er für zwei Jahre die Charles-Eliot-Norton-Professur der Harvard University inne. 1990 wurde seine erste Oper Europeras 3&4 in London uraufgeführt. Cage starb am 12. August 1992 an den Folgen eines Schlaganfalls in New York. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Preis der National Academy of Arts and Lettres (1949), der Karl Sczuka-Preis des Südwestfunks (1979), der Poses Creative Arts Award der Universität Brandeis (1983) sowie die Arnold-Schönberg-Medaille der Stadt Darmstadt (1990).