Maximilian Giller und Benjamin Stahl: Die Seminararbeit stellt sich die experimentelle Frage, mit wievielen Frequenzbins die Kurzzeit-Fouriertransformation des Verfahrens Directional Audio Coding arbeiten soll, um perzeptiv möglichst gute Ergebnisse beim zeitvarianten Aufbessern von Ambisonicssignalen 1. Ordnung zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass bei typischen Abtastraten 1024 Punkte günstig für die Verbesserung der Lokalisation und Aufrechterhaltung der Qualität sind.
Algorithmen in Akustik und Computermusik 2 SE+UE
Franck Zagala und Julian Linke: Diese Arbeit fürt Untersuchungen am IKO als Lautsprecher mit einstellbarer Bündelungsrichtung fort. Insbesondere wird ein Paar aus Schallbündeln betrachtet, wovon eines hauptsächlich direkt, das andere hauptsächlich über eine Wand reflektiert am Hörort angelangt. Wie gut funktioniert die Hörortplatzierung zwischen den beiden Richtungen des eintreffenden Schalls, wenn zusätzlich zu eingestellten Pegelunterschieden auch Laufzeitunterschiede verwendet werden? Vorausgesetzt die Richtungen der beiden Schallbündel liegen bezüglich des Hörorts im Winkel nicht zu weit auseinander, zeigen die Ergebnisse der Studie eine Verbesserung durch Ausgleich der längeren Laufzeit des reflektierten Pfades an.
Sebastian Grill und Christoph Baumgartner: Es gibt Algorithmen, die aus Spektrogrammen ohne Phaseninformation das Signal im Zeitbereich wiederherstellen können. Die Frage in dieser Arbeit ist, mit wievielen Iterationen und mit wieviel Rechenaufwand das geschehen muss, damit ausreichende Qualität erzielt wird, und wie lange der iterative Algorithmus laufen muss, um eine gute Qualität zu erreichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Algorithmus von Griffin und Lim (ca 120 Iterationen bis Störungen leiser werden) in der anfänglichen Geschwindigkeit durch das Verfahren von Perraudin, Balazs und Sondergaard (ca 60 Iterationen bis Störungen leiser werden) übertroffen wird, das immerhin doppelt so schnell arbeitet. Ein noch deutlicherer Gewinn aber erfordert vermutlich eine günstige Initialisierung der Startphase.
Theresa Loss und Jonathan Arweck: Ein Konferenzbeitrag von Jin und Epain beschreibt eine Unterraumzerlegungsmethode für die Trennung von Diffus- und Direktanteilen, die in dieser Arbeit untersucht wird. Dazu wird die Methode sowohl breitbandig als auch in einer Bandpasszerlegung angewendet und untersucht. Das Verfahren verwendet und modifiziert die Singulärwertzerlegung des Mehrkanalsignals und trennt in einen Direkt- und Diffussignal-Unterraum. Die Arbeit und ihre Ergebnisse verdeutlichen, dass das Verfahren sehr erfolgreich sein kann. Die Wahl der Trennungskurve und des Trennungspunktes zwischen beiden Signalunterräumen wird als kritisch erkannt. Geht Direktschall in Nachhall über, so darf sich die Trennung nicht mehr rein an der sortierten Größe der Singulärwerte orientieren.
Jonas Helm, Eric Kurz: Die Seminararbeit studiert die Literatur aus den 1970ern, in der eine Frequenzabhängigkeit der 2-kanal-stereophonen Amplituden-Panningkurven festgestellt wurde, allerdings nicht im selben Ausmaß. Um festzustellen, welche Verläufe sich aus heutiger Sicht ergeben und wie das unlängst vorgestellte verallgemeinerte Tangensgesetz damit parametrisiert wird, werden aktuelle Versuche mit aktuellem Versuchsentwurf durchgeführt und studiert. Die Versuche verwenden mit Terzbandrauschen an 8 Oktavmittenfrequenzen, breitbandiges, sowie hoch- und tiefpassgefiltertes rosa Rauschen und einer präzisen Zeigemethode zum Angeben des Hörereignisses durchgeführt. Ergebnisse zeigen an, dass die Panningkurven etwa eine Steigung 1.4 bei tiefen Frequenzen, etwa 2.1 bei Frequenzen über 1.8kHz besitzen. Bei breitbandigem rosa Rauschen ergibt sich 1.54, tiefpassgefiltert 1.46, hochpassgefiltert 1.77.