Überblick

Ein Projekt mit dem Ensemble neuer Musik des PPCM Studiums unter der Leitung des Klangforum Wien und Zusammenarbeit mit dem Komponisten Gerd Kühr und dem IEM.

Zusammenfassung

Mit Scan wird er Prozess verstanden, durch Überarbeitung bestehender Werke, deren Verschränkung, Zerschneidung und neu Zusammenstellung ein Konzertabend als quasi neue progressive Interpretation eines Werk, dieses neu zu kreieren und wurde seit 5 Jahren vom Klangforum-Professur im Rahmen des Studiums "Performance Practice in Contemporary Music" an der KUG durchgeführt. Das Werk "Revue instrumentale et électronique" wird mit dem Komponisten Gerd Kühr erarbeitet und mit anderen Werken verschränkt: Anton Webern, György Kurtag, Pierre Schaeffer und ein neues dafür komponiertes Werk von Christoph Ressi. Die Auswahl derer Werke wird im Entwicklungsprozess erfolgen.

Diese Entwicklung erfolgt in mehreren Phasen: Entwurf und Prototyping des elektronischen Instruments und erste Tests in einer Probenphase. Die Ergebnisse daraus werden zu einen Stück verarbeitet und anschließend in einer 2.Phase in Proben fein ausgearbeitet. Abschließend soll es konzertant aufgeführt werden.

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Programmtext 2005 von Gerd Kühr

Revue instrumentale et électronique (UA, Auftragswerk steirischer herbst): Im Zentrum ein dunkel timbriertes Instrumentalquartett, im Raum verteilt vier unterschiedlich besetzte Trios und Schlagwerkgruppen. Tuttiklang gegen Kammermusik, Erweiterung des klingenden Raums durch Elektronik. Distanz und Nähe, Stillstand und Klang-Bewegung, Statik und Tempo, teils aufgeregt und schrill ... imaginäres Tanztheater. Versuch einer grenzgängerischen Revue mit der Lust am Changieren zwischen den Genres, den Techniken der Collage, der Schnitte, Überblendungen und Anspielungen.

Der spielerische Umgang mit musikalischen Ideen und unterschiedlichen stilistischen Elementen, der zwischen (scheinbar) Entferntem und Gegenteiligem vermittelt, kennzeichnet auch das Ensemblestück stop and go and black and white (and sometimes blue). Dieses bildet im ersten Teil des Programms mit zwei kammermusikalischen Werken – einem Trio und einem Quartett -, die einerseits das Kleinteilige, Aphoristische und den raschen Wechsel sowie andererseits durchkomponierte Flächigkeit gegenüberstellen, eine Art skizzenhaften Entwurf, an den die Revue mühelos anknüpfen kann.

Die Revue instrumentale et électronique ist zugleich Ausgangspunkt eines Zyklus: Es entstehen mehrere kammermusikalische Stücke mit Zuspielungen und ein zweites, identisch besetztes Ensemblestück ohne Elektronik.

Gerd Kühr

Elektronik

Aus der Produktion von "Revue instrumentale et électronique" 2005, wobei Klangschnipsel bearbeitet spatial in das Werk eingewoben wurden, gibt es diese als Klangmaterial, welche neu verarbeitet werden sollten. Die Verwebung von Kühr's Revue mit den anderen Werken legt nahe, dass auch diese "gescant" und neu verarbeitet werden.

Für Anordnung der Instrumentalgruppen um das Publikum in der Mitte des Ligeti-Saal des Mumuth, soll eine Live-verstärkung über die bestehende Ambisonics-Anlage implementiert werden und eventuell eine quasi virtuelle Akustik als "Auditory Virtual Environment" (AVE) geschaffen werden. Für das Material der Schnipsel und später Liveaufnahmen soll in einer Art "Zeitmaschine", Tardis, neu entwickelt und während der proben angepasst werden. Dazu wird ein Algorithmus entworfen über den diese "Elektronischen Komosition" nach den zwei ersten Sätzen der Revue als Übergang live gespielt werden kann (je 3-5Minuten).

Damit besteht das Projekt aus folgenden Aufgaben:

  • Schaffung eines AVE für die Anordnung der Musiker und des Publikums und Steuerung der Akustik für die verschiedenen Teile.
  • Liveverstärkung der Musiker und eventuell Monitoring
  • Scan der Werke und Schaffung einer "Time-Maschine" um Live diese Prozessierten Einheiten zu spielen.
  • Der Interpretation von Pierre Schaeffers Werk im Klangraum