MedienKunstLabor reloaded: Nebenwelten Automata
Nebenwelten: Klangautomata
Algorithmische Musik: Klangautomata mit vernetzten Roboter-Musikern als IoT-Kunst im Medienkunstlabor Escape.
Das Seminar findet im Medienkunstlabor Escape statt.
Als experimentelle Medienkunst wird die Auseinandersetzung mit Klangautomata als IoT (Internet of Things) erforscht. Im Rahmen der Kunstserie social machines [SM] und Nebenwelten [NW], als weiterer Entwicklungsschritt, erforscht dieses Experiment das künstlerische Potenzial von vernetzten Maschinen mit IOT-Technologie als autonome Geräte innerhalb eines Netzwerks. Teil dieses Experiments ist es nicht nur, die Klangautomata als IOT-Kunstwerke zu testen, sondern vor allem zu reflektieren, wie „autonome IoT in der Kunst“ eingesetzt werden können und diese in verteilten Netzwerken zu erkunden. Der Übergang zu autonomen Systemen in einem Netzwerk scheint im Gegensatz zu den primären Zielen des IoT zu stehen: Informationen zu liefern und auf Befehle zu reagieren. Aber als autonomes Netzwerk von Automaten kann dies die IoT-Welt erweitern und Kompositionen in der Nebenwelt erschaffen, die in der realen Welt gespielt und gehört werden.
Beschreibung
Automaten als reale Objekte und ihre Kompositionsalgorithmen, die von Computern in einem Datennetz gehostet werden, sind einzigartig, verändern sich, bilden Gruppen und werden zu zerteilten „Roboter“, die sich physikalisch jeweils nur an einem Ort aufhalten können. Das Gehirn des Roboter-Musikers wird von der Maschine getrennt und lebt als kleine Programme in einem Netzwerk von Server. Diese Algorithmen, als kleine Programme, können sich innerhalb dieses Netzes bewegen, indem sie auf der Grundlage einer "Karte der bekannten Welt" von einem Host zu einem anderen wandern. Bediener und Benutzer der Hosts und Besucher können sie als spielende Automaten im realen Raum hören, der ein auditives Fenster zu dieser virtuellen Kompositionswelt, der Nebenwelt, bietet. Da der Lebensraum für das Überleben der Algorithmen ein Netzwerk von Hosts ist, findet dieses Kunstwerk innerhalb dieses Netzwerks und in einem realen Raum statt.
Die Klangautomata spielen über diese algorithmischen Mikrokompositionen in einer virtuellen Musikwelt zusammen. Um das künstlerische Potenzial des Internets als Cyberspace für diese autonomen algorithmischen Kompositionsobjekte zu nutzen, wird das Internet um eigene Internetprotokolle mit Transaktionen erweitert.
Damit ist Nebenwelten/Klangautomata als ein langfristiges sich adaptierendes künstlerisches Netzkunstprojekt auch eine Manifestation der neuesten Entwicklung der dritten Generation von Nebenwelten: Sie verwendet dezentralisierte Blockchain-Technologien und nicht-fungible Token und „peer-to-peer“ Transaktionen. Die Welt der Klangautomata zielt auf Datendemokratie statt Datenmonarchie ab, um eine verteilte algorithmische Komposition zu bilden, einen Lebensraum für einzigartige Kompositionsalgorithmen.
Nebenwelten: Klangautomata ist Netzkunst, Klangkunst und kinetische Kunst.
[AUTOMATA] Automata ist die Mehrzahl von Automaton (lateinisch,altgriechisch) im Sinne von E.T.A. Hoffmann's "Die Automate" - https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Automate
[NW] Nebenwelten, ist ein Begriff der aus dem Roman „the man in the high castle“ von Philip K. Dick, in welchem verschiedene „mögliche Realitäten“ beschreibt, welche über Medien, in diesen Fall ein Filmarchiv, erforscht werden kann. Der Begriff ist sowohl im Deutschen als auch Englishen verwendbar und sollte sich von Paralellwelten, „Kleine Welten“, usw. abheben, da die Verbindung über Medienbeobachtung existiert, dem Wissen um die Nebenwelt und der Versuch diese zu beeinflussen.
[SM] "social machines" ist eine Serie von Kunstwerken, die im Rahmen eines gleichnamigen Workshops im "medienkunstlabor" am Kunsthaus Graz 2008 unter der Leitung von winfried ritsch entstanden ist und später durch einige Arbeiten des Ateliers "Algorythmics" ergänzt wurde.
(engl. social machines is a series of art works which started within a workshop with the same name at the "medienkunstlabor" at Kunsthaus Graz 2008 under the leadership of winfried ritsch and was followed by some artwork of Atelier "Algorythmics" later.)
Austtellung: